Erinnern Sie sich noch an die Zeiten, als Sie mit 300 DM einen tollen Urlaub im Zelt verbracht haben? Sie fühlten sich frei und haben den Tag gelebt. Geld war damals eigentlich nicht da, und Sie haben dennoch gut gelebt. Vielleicht gab es Ravioli aus der Dose und Sie haben ein Festmahl daraus gemacht.
Nun ist es doch so: Wenn wir viel Geld haben, sollten wir uns doch eigentlich noch viel freier fühlen und tolle Dinge mit dem Vermögen anstellen. Wir könnten uns vieles leisten, in Dinge wie neue Projekte oder eigene Unternehmen investieren, Risiken eingehen, Abenteuer erleben und vieles mehr. Verrückterweise passiert häufig genau das Gegenteil: Je größer das Vermögen, desto größer die Fesseln.
Ist es nicht so, dass mit wachsendem Vermögen auch immer die festen Kosten wachsen. Die Verbindlichkeiten, die wir immer bedienen müssen, komme was wolle. Wir kaufen uns teurere Autos, größere Häuser und machen Cluburlaub im Robinson Club. Wir gewöhnen uns schnell an den neuen „Lebensstandard“. Vielleicht wechseln wir auch die Freunde, die jetzt besser zum neu gewonnenen „Lifestyle“ passen. Irgendwann wachen wir auf und können uns nicht mehr vorstellen, die „liebgewonnenen“ neuen Gewohnheiten und den Status jemals wieder aufzugeben – und gleichzeitig werden wir unflexibel und geben das auf, was wir eigentlich durch das Geld hätten gewinnen müssen: die Freiheit.
Die Freiheit, Dinge zu riskieren. Einfach mal los zu fahren und einen Urlaub zu machen, der vielleicht unkonventionell, aber lebendig ist. Oder eine wilde „Bottleparty“ zu feiern, auf der alle hemmungslos bis spät in die Nacht tanzen. Oder wie wäre es mit Couchsurfing inklusive der Möglichkeit, auf nette neue Leute zu treffen? Vielleicht könnten wir mit unserem Geld auch ein soziales Projekt unterstützen? Oder mal eine Weile aussteigen und ein Sabbatical einlegen? Oder aber vielleicht endlich aus dem ungeliebten Job aussteigen und etwas völlig Neues beginnen?
Die Möglichkeiten, die wir durch genügend Geld bekommen, sind eigentlich fast grenzenlos. Wenn – ja wenn – wir uns nicht ein enges Korsett aus Verbindlichkeiten und Verpflichtungen geschaffen hätten. Wie ist es bei Ihnen? Finden Sie sich vielleicht auch hier und da wieder? Sind Sie so frei, alle Dinge, die Sie wirklich erleben wollen, auch tatsächlich angehen? Wenn ja, herzlichen Glückwunsch – machen Sie weiter so! Wenn nein, willkommen im Club. Das geht vielen Menschen so. Die gute Nachricht: Sie selbst haben es selbst in der Hand. Machen Sie was draus. Was brauchen Sie wirklich? Was ist Ihnen wichtig? Wie frei wollen Sie leben? Und vor allem, was ermöglicht Ihnen Ihr Geld jetzt schon? Worauf könnten Sie zugunsten mehr Freiheit verzichten?