... hat es andere Gründe, wenn wir nicht ankommen?
Ein schön plakatives und banales Beispiel ist das Abnehmen. Wir wollen abnehmen und starten heute den 95. Versuch, endlich in Größe 38 zu passen. Natürlich können verschiedene Gründe vorliegen, warum wir z.B. den Diätstart immer wieder hinausschieben oder wieder abbrechen. Ein Grund wäre z.B., dass das Ziel nicht attraktiv genug ist (Wofür quäle ich mich eigentlich so? So schlimm ist es nun auch wieder nicht!). Ich kann auch feststellen, dass mir die Ressourcen dazu fehlen, weil ich beispielsweise keine Zeit habe, um mich zu bewegen und gesunde Lebensmittel einzukaufen. Es könnte auch sein, dass ich gar nicht weiß, wie ich denn überhaupt richtig abnehme, also dass die Strategie, wie ich zu meinem Ziel gelange, mir gar nicht klar ist.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass ich mich selbst immer wieder blockiere. Hierzu unternehme ich mal einen kurzen Exkurs in die Neurowissenschaften. Die meisten unserer Handlungen werden durch unbewusste Prozesse gesteuert. Unser Bewusstsein hat nur eine sehr begrenzte Kapazität und kann auch nur seriell arbeiten. Daher bearbeitet das Unbewusste zahlreiche Prozesse im Hintergrund und sorgt somit für Entlassung und schnelle Entscheidungs- und Handlungskompetenz.
Was bedeutet das jetzt für das Erreichen eines Ziels? Solange unser Bewusstsein und unser Unbewusstes die gleichen Ziele haben, ist alles wunderbar. Was ist aber, wenn das Unbewusste Erfahrungsmuster und Überzeugungen gespeichert hat, die für das Erreichen eines Ziels wenig nützlich oder kontraproduktiv sind? Habe ich hindernde Glaubenssätze wie z.B. „Männer mögen eh keine dünnen Klappergestelle“ oder so etwas in der Art? Dann werden wir unser Ziel entweder gar nicht oder nur unbefriedigend erreichen. Es gilt also, diese unbewussten Denkmuster aufzudecken. Dann sind auch tiefgreifende Veränderungen möglich.